Brasilien - 2023

Jahr:
2023
Land:
Brasilien
Universität:
Göttingen

Das Wichtigste auf einen Blick - Infos zu Brasilien

1. In welchem Land hast Du famuliert? Name und Kontaktdaten der Organisation?
Ort: Brasilien, Recife (u. a. Zahnstation Educandario Sao Joaquim - eine katholische Schule)
Organisation und Kontakt:
Zahnärztliches Hilfsprojekt Brasilien
www.zhb.blzk.de
1. Vorsitzender: ZA Ruben Beyer
Mergentheimer Str. 10 a
D - 97232 Giebelstadt
Tel: 09334-8590
Fax: 09334-8468
Ansprechpartnerin in Deutschland:
Silvia Leoncelli
Tel.: 089 72480-415
Fax: 089 72480-188
E-Mail: zhb@blzk.de

2. Wie lange haben Deine Vorbereitungen in Anspruch genommen?
Einige Studenten haben sich sechs Monate auf den Aufenthalt vorbereitet, andere sogar nur sechs Wochen, wobei mit mindestens ein bis zwei Monaten gerechnet werden sollte. Zur Vorbereitung gehört u. a. das Sammeln von Spenden, Sprachkenntnisse erlernen, Impfungen (Gelbfieber) prüfen und Fahrtkostenzuschüsse beantragen.

3. Wird ein Visum benötigt? Wenn ja, wie teuer?
Glücklicherweise benötigt man als deutscher Staatsbürger kein Visum für einen Aufenthalt von weniger als drei Monaten. Falls ein Visum für einen längeren Aufenthalt benötigt wird, ist dieses kostenfrei. Ein gültiger Reisepass reicht somit aus. Bei der Einreise erhält man ein Touristenvisum.

4. Probleme mit Spenden und dem Zoll/der Fluggesellschaft? Tipps?
Hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Vielleicht bereist ihr vorher/nacher auch noch andere Länder in Südamerika.
Eine Famulantin ist mit TAP Portugal geflogen. Sie hatte 30 kg Freigepäck. Mit dem Zoll gab es keine Probleme.
Andere Famulanten sind mit Condor angereist. Diese konnten über den Sonderbuchungsservice kostenfrei Extragepäck buchen. Über Air Europa standen anderen Famulanten zwei Gepäckstücke frei.
In jedem Fall bei der Fluggeselllschaft vorher nachfragen. Hilfreich hierbei ist es einen Zettel mitzuführen, der auf portugiesisch erklärt, was man vor hat, falls doch Probleme auftreten sollten.

5. Welche Sprache(n) sind ein Muss? Gab es Übersetzer vor Ort?
Portugiesische (Grund)-kenntnisse sind zwingend notwendig, da die Brasilianer kaum eine andere Sprache beherrschen. Im Nordosten Brasiliens spricht niemand ein Wort Englisch.
Vor Ort gab es keine Übersetzer. Auch auf der Behandlungsstation sprach keiner Englisch.
Empfehlenswert sind in jedem Fall Wörterbuch und Übersetzungsapps.
Einmal wöchentlich (dienstags) stand den Famulanten ein brasilianischer Zahnarzt, der auch Englisch spricht, für die schwierigeren Fälle, zur Seite.

6. Was waren deine Aufgaben in dem Projekt?
Die Famulanten berichten, dass sich ihr Aufgabenfeld, neben Prophylaxe, auf konservierende und chirurgische Maßnahmen bei Kindern und Jugendlichen zwischen 4 und 12 Jahren konzentierte. Dabei reichte das Behandlungsspektrum von kleineren Zementfüllungen bis hin zu größeren Pulpotomien, Exzisionen und Milchzahnextraktionen (z. T. auch 6er). Zudem ist man in einigen Fällen alleine für die Behandlungsstation verantwortlich. Daher musste sich auch um die Sterilisation der Instrumente etc. gekümmert werden.
Die Arbeit begann Montagnachimttag um 13 Uhr und endete um 16 Uhr. Dienstags, mittwochs und donnerstags wurde von 8-12 Uhr und von 13-16 Uhr gearbeitet. Freitag morgens wurden die Famulanten vom Fahrer der Schule abgeholt und nach Recife gefahren.
Die Station ist sehr gut ausgestattet, bis auf ein Röntgengerät ist eigentlich alles vorhanden und es kann fast wie zu Hause behandelt werden. Sprecht auf jeden Fall mit euren Vorgängern, bevor ihr euch um die Spenden kümmert, damit ihr genau wisst was gebraucht wird und was nicht. 

7. Wie viel Geld hast Du für welche Dinge ausgegeben (kurze Kostenübersicht)?
Flug (Preis je nach Jahreszeit unterschiedlich): 500 € - 1.000 €
(Februar 2017: München-Recife mit 2 Stopps: 770 €)
(Januar 2018: Recife – Frankfurt & Frankfurt – Recife: 750€)
Unterkunft/Verpflegung: Beim Zahnärztliches Hilfsprojekt Brasilien behandelt man gegen Kost und Logis
Unterkünfte (Hostels) an den Wochenenden: ca. 10 € - 15 €/Nacht
Mahlzeiten an den Wochenenden: ca. 15 € - 20 €/Tag

An der Schule steht freies W-LAN zur Verfügung. Zudem erhält man ein privates Zimmer mit zwei Betten, die zum Glück mit einem Moskitoschutz ausgestattet sind. Im Zimmer befinden sich außerdem ein Ventilator, ein Schreibtisch und ein Waschbecken mit Spiegel. Es wird drei mal täglich sehr leckere nordöstliche brasilianische Küche serviert.
Zusätzliches Geld braucht man z. B. für Ausfluge. Generell ist Brasilien etwas günstiger als Deutschland, doch auf der anderen Seite auch das teuerste Land Südamerikas.
Kleine Kostenübersicht: Stadtbus ca. 3,80 R$ (1,12 €), frische Kokosnuss 5 R$ (1,47 €), Caipirinha 8 R$ (2,34 €),Wasser 0,5l Flasche 0,25 €

8. Generelle Tipps für zukünftige Bewerber?
In Brasilien ist es möglich, an fast jedem Ort mit einer Master- oder Visacard Geld abzuheben. Ein Konto bei der Apobank ist ebenfalls empfehlenswert, da ihr dadurch kostenfrei Geld abheben könnt bzw. die Gebühren zurückerstattet bekommt.
Für längere Aufenthalte in Brasilien ist eine brasilianische SIM-Karte zu empfehlen.
Vor eurer Abreise solltet ihr euch auch über Gefahren und notwendige Impfungen im Land informieren und euch, wie bereits erwähnt, etwas mit der Sprache und der Kultur auseinandersetzen.
Besonders empfehlenswert ist der Standort Praia do Pipa, an dem man mit ein wenig Glück mit Delfinen am Strand schwimmen kann.
Lernt auf jeden Fall ein bisschen Portugiesisch, damit ihr euch vor Ort ein ein wenig verständigen könnt und kontaktiert möglichst bald eure Vorgänger, damit ihr einen Eindruck davon bekommt was euch erwartet.
Ein guter Sonnenschutz (LSF 50) auch für braunere Hauttypen ist sehr wichtig.

Zum Abschluss…
"Probiert es aus, lasst euch überraschen von der Herzlichkeit der Kinder. Genießt die Sonne und macht was Gutes!"

"Abschließend möchten wir jedem, der an einem Ausländischen Hilfsprojekt interessiert ist, dieses Projekt sehr ans Herz legen. Wir haben unheimlich viel Spaß gehabt in Brasilien, haben sehr viele nützliche zahnärztliche und schöne persönliche Erfahrungen sammeln können,  unsere Portugiesischkenntnisse deutlich verbessern, viele unfassbar nette Menschen und eine sehr herzliche gastfreundliche Kultur kennenlernen dürfen."

"Genießt die Zeit"

"Wir können euch nur dazu nur ermutigen, am Zahnmedizinischen Hilfsprojekt Brasilien teilzunehmen. Die persönlichen und beruflichen Erfahrungen sind unvergesslich und ihr werdet bestimmt, wie wir, eine Menge Spass haben!"

Famulaturbericht Brasilien

Die Semesterferien sinnvoll nutzen, Menschen helfen, eine neue Kultur und ein aufregendes Land kennenlernen und Erfahrungen für den Beruf sammeln – all das waren die Gedanken, die mir durch den Kopf gingen, als ich in der Coronahochphase in einem Zoom-Seminar vom ZAD und der Möglichkeit einer Auslandsfamulatur erfahren habe.

Weiterlesen: Famulaturbericht als pdf.

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