Madagaskar - 2024 - 2

Jahr:
2024
Land:
Madagaskar
Universität:
Regensburg

Bericht über den Hilfseinsatz in Madagaskar vom 19. Februar bis 18. März 2024

Als Teil des Teams, das sich aus Nele al Reda, Lena Baumstieger und Emilia Köpfer zusammensetzte, hatte ich, Linus Raming, die Gelegenheit, mit Unterstützung des Vereins Dental Volunteers e.V. einen Hilfseinsatz in Madagaskar durchzuführen. Unser Ziel war es, zahnärztliche Hilfe in verschiedenen Regionen im Süden Madagaskars anzubieten.

Unser Flug von Paris nach Antananarivo, der Hauptstadt von Madagaskar, startete am 17. Februar. Wir kamen spät in der Nacht an und wurden von einem Shuttlebus zum Maison d'Hôtes Mandrosoa gebracht, wo wir übernachteten. Da wir zwischen unserer Ankunft und unserem Weiterflug nach Fort Dauphin einen Tag Puffer hatten, nutzten wir diesen, um Antananarivo zu erkunden. Während wir die Schönheit der Stadt bewunderten, konnten wir jedoch auch nicht umhin, die allgegenwärtige Armut zu bemerken. Diese Beobachtungen überwältigten uns teilweise, aber gleichzeitig stärkten sie unsere Entschlossenheit zu helfen und einen positiven Beitrag zu leisten.

Am nächsten Tag reisten wir nach Fort Dauphin, wo uns Maria D., die Kontaktperson des Vereins DV, herzlich empfing und uns bei den ersten Schritten vor Ort unterstützte. Gemeinsame Mahlzeiten mit Einheimischen halfen uns dabei, uns in die lokale Kultur einzufühlen.

Unsere Freiwilligenarbeit begann mit dem Sichten und Ordnen des zahnmedizinischen Equipments des Vereins DV, das im College Marillac gelagert war. Nach dem Ergänzen fehlender Instrumente und Materialien mit diversen Spenden sowie dem Einkauf von Medikamenten und Zahnbürsten war alles Notwendige für das erste Projekt bereit.

Am nächsten Morgen fuhren wir per Jeep drei Stunden nach Amboasary Sud, wo wir von Ordensschwestern herzlich empfangen wurden und während der gesamten Zeit unseres Hilfseinsatzes dort bestens versorgt wurden. Für unsere Zahnpatienten bekamen wir einen Raum mit Ablagen für die Materialien und Tischen zur Verfügung gestellt, die wir noch am selben Tag zu Patientenliegen umfunktionierten. Unsere Patienten waren die Schülerinnen und Schüler des eigenen Colleges vor Ort. Wir führten systematische Schulzahnpflege durch, gaben Instruktionen zur Mundhygiene, legten zahlreiche Füllungen und tätigten sehr viele Extraktionen.

Die Tage waren strukturiert, beginnend um 6:45 Uhr mit dem Frühstück, gefolgt von den Behandlungen und einem gemeinsamen Mittagessen um 12:00 Uhr. Abends trafen wir uns nach Behandlungsschluss zum Abendessen um 19:00 Uhr. Die Arbeit im College und in den umliegenden Gemeinden war erfüllend, auch wenn die Bedingungen manchmal schwierig waren. Mit Stromausfällen sowie Wasserknappheit war während des gesamten Einsatzes immer wieder zu rechnen. Ein freundlicher Englisch-Lehrer erwies sich als enorme Hilfe im täglichen Umgang mit den Patienten, indem er als Übersetzer zur Seite stand.

Wir wurden in Amboasary mit unglaublicher Wärme und Freude aufgenommen und fühlten uns dank der Fürsorge der Schwestern mehr als gut bei unseren Gastgebern aufgehoben. Nach einer guten Woche setzten wir unsere zahnmedizinische Hilfe in Lokaro fort, einem kleinen Fischerdorf ca. 30 km nördlich von Fort Dauphin, wo wir vor allem Erwachsene behandelten. Unterstützt wurden wir dabei von einem Guide, der bei Übersetzungen und organisatorischen Angelegenheiten half.

Nach Beendigung unserer Zeit in Lokaro gab es für uns als Freiwillige noch einige Stationen in Fort Dauphin. Ein besonderes Ereignis war der Besuch beim örtlichen Zahnarzt aufgrund eines schweren Falls von Osteomyelitis, worüber er sich bei uns eine Zweitmeinung einholte. So konnten wir wertvolle Einblicke in eine madagassische Praxis und deren Besonderheiten erhalten.

Für die Kinder des Centre Toky machten wir uns in der ganzen Stadt auf die Suche nach Zahnbürsten und konnten dann eine fröhliche Zahnputzstunde erleben, in der wir Mundhygieneinstruktionen gaben und gemeinsam Zähne putzten. Auf diese Weise vermittelten wir die Bedeutung der Zahngesundheit und verstärkten diese Wirkung mit Maßnahmen der Prophylaxe.

Das Ende unseres Hilfseinsatzes war erreicht: Die Bestandslisten wurden aktualisiert, das Gepäck fotografiert, und das Fehlende für die nächsten DVs notiert. Mit einem Gefühl der Dankbarkeit für die Möglichkeit anderen zu helfen und einer Fülle neuer Erfahrungen traten wir schließlich den Heimflug an, bereichert durch die Begegnungen und Erlebnisse während unserer Zeit in Madagaskar. Diese Reise, die Teilnahme an diesem Hilfsprojekt, hat uns fachlich sowie menschlich unglaublich wachsen lassen und in unserem Können bestärkt.

Wir bedanken uns herzlich bei unseren Spendern:

Confiance AG, Septodont GmbH, 3D Global GmbH, Carl Martin GmbH, Resorba Medical GmbH, ABZ eG, U-Dent, Coltene, Connect, Dürr Dental SE, GT-Steuerkanzlei, 3M, Dental Bauer, Kulzer GmbH.

Ein ganz besonderer Dank gilt dem ZAD für die finanzielle Unterstützung sowie vielen Freunden und Förderern, deren Hilfe für uns unendlich wichtig war und als Ergebnis der Aktion viele dankbare Patienten erreicht wurden!

 

VELOMA: Lena Baumstieger,Nele al Reda, Emilia Köpfer und Linus Raming

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