Peru - 2020

Jahr:
2020
Land:
Peru
Universität:
Jena

Das Wichtigste auf einen Blick - Infos zu Peru

Erste Zusammenfassung

1. In welchem Land hast Du famuliert? Name und Kontaktdaten der Organisation?

Ort: Peru, Urubamba (Nahe Cusco)
Organisation und Kontakt:
Zahnärzte helfen e.V.
1. Vorsitzender Dr. Norbert Reiß
Konrad-Adenauer-Str. 2
64807 Dieburg
Tel.: 06071 25552
Fax: 06071 21938
E-Mail: za-helfen@arcor.de
www.za-helfen.de

2. Wie lange haben Deine Vorbereitungen in Anspruch genommen?
Einige Famulanten starteten ihre Vorbereitungen bereits sechs Monate vorher, andere sogar nur drei Wochen. Zur Vorbereitung gehört u. a. das Sammeln von Spenden, Sprachkenntnisse erlernen und Fahrtkostenzuschüsse beantragen. Impfung: Tollwut, Hepatitis A/B, Typhus, Meningokokken-Meningitis ACWY, Gelbfieber. Nach der Approbation ist zusätzlich eine Berufshaftpflichtversicherung notwendig. Reisekrankenversicherung wird vorausgesetzt.
Die Flüge kann man entweder über einen europäischen Flughafen direkt nach Lima/Südamerika wählen oder über die USA als Zwischenstopp, was jedoch ein gültiges ESTA Visum voraussetzt.

3. Wird ein Visum benötigt? Wenn ja, wie teuer?
Ein Visum wird nicht benötigt. Der Reisepass reicht aus. In Peru selbst beantragt man bei der Einreise ein kostenloses Touristenvisum.

4. Probleme mit Spenden und dem Zoll/der Fluggesellschaft? Tipps?
Hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Vielleicht bereist ihr vorher/nacher auch noch andere Länder.
Einige Famulanten berichten, dass es keine Probleme gab. Bei anderen wurden z. B. Spiegel und Sonden kontrolliert. In diesem Fall dem Zoll einfach sagen, dass es sich um Geschenke für einen Zahnarzt handelt.
Desinfektionsmittel sind nicht erlaubt. Weitere Famulanten mussten in Lima die Koffer wegen spitzen Gegenständen (Sonden, Pinzetten) öffnen, konnten dann aber damit weiterreisen. Die Fluggesellschaft LAN fliegt direkt von Madrid nach Lima (sehr angenehm, da Nachtflug). Unbedingt von Lima nach Cusco weiterfliegen.
In jedem Fall vorher bei der Fluggeselllschaft nachfragen.

5. Welche Sprache(n) sind ein Muss? Gab es Übersetzer vor Ort?
Es ist von Vorteil fließend Spanisch zu sprechen, auch wenn vor Ort auf Spanisch sprechende Freiwillige des Hilfsprojektes zurückgegriffen werden konnte, die auf Deutsch oder Englisch übersetzen. Bei Angeboten für Touristen versteht fast jeder Englisch.

6. Was waren deine Aufgaben in dem Projekt?
Ein Baustein des Gesundheitsprojektes ist die zahnmedizinische Prophylaxe an den Schulen. Ein andere Teil des Projektes umfasst die Behandlung der Kinder aus den kooperierenden Schulen. Hierfür werden zwei Postas betrieben. Eine befindet sich im Chicon Tal und die andere im Huilloc Tal, beides Seitentäler des Heiligen Tals an dessen Anfang Urubamba liegt.
Die Behandlungsstühle waren zwar schon älteren Baujahrs aber voll funktionsfähig. Auch bei den notwendigen Materialien fehlte es an nichts. In diese recht gut ausgestatteten Behandlungsstationen kommen in der Regel Kinder aus den benachbarten Schulen und werden hier zahnmedizinisch versorgt. Die Estacion movil hat weniger Verbrauchsmaterial, in den Bergen in Chaullaccocha und Chupani muss alles mitgebracht werden
Überwiegend werden Fissuren versiegelt, Füllungen gelegt und hin und wieder mal auch ein Zahn extrahiert.
Es wird von Montags bis Freitags behandelt.

7. Wie viel Geld hast Du für welche Dinge ausgegeben (kurze Kostenübersicht)?
Flug: ca. 1.000 €
Unterkunft Hotel: 20 $/Nacht
Unterkunft bei einer Familie: 80 €/Monat (bzw. 350 SOL/Monat)
Mittagessen: ca. 1,50 - 6 €
Abendessen: ca. 5 - 10 €
Wasser: 3L = 4 SOL (Wechselkurs: 1 € = ca. 3,30 SOL)
Ausflüge (Machu Picchu, etc.): je nach Budget von 150 € - 500 €
Anderen Famulanten hat die ganze Famulatur ca. 2.000 € gekostet.

8. Generelle Tipps für zukünftige Bewerber?
Frühzeitige Bewerbung bei der Organisation.
Es handelt sich bei dem Projekt um ein Kinderhilfsprojekt, sodass die Behandlungszeiten weitesgehend während der Schulzeiten der Kinder stattfinden, daher sollte ein Spaß am Umgang mit Kindern vorhanden sein.
Eine Stirnlampe kann nie schaden. Ob bei der Behandlung, in Hostels oder beim Wandern.
Ein ISIC (internationaler Studentenausweis) lohnt sich, wenn man z. B. den Machu Picchu besucht.Lernt ein bisschen Spanisch, dann tut ihr euch viel leichter mit allem!
Gerne hätten die Famulanten vorab gewusst, welche Spenden wirklich benötigt werden.
Größere Trips bzw. Touren sind vor Ort bis zu 70% günstiger als bei vorab Buchungen in Deutschland oder online und aufgrund der zahlreichen Anbieter täglich buchbar.
Das Wichtigste ist ein relativ sicheres Spanisch. Wenn man gut spanisch spricht kann ich Jedem eine Famulatur in Camaná, Peru wärmstens empfehlen.

_________________________________________________________________________________________________

Zweite Zusammenfassung

1. In welchem Land hast Du famuliert? Name und Kontaktdaten der Organisation?
Ansprechpartner: Mons. Percy Fernando Saavedra Ramirez
Adresse: Apartado Postal 55 – Jirón Piérola 322 – Camaná, Peru
E-Mail: obischuquibamba@gmail.com
Tel.: +54 571272

2. Wie lange haben Deine Vorbereitungen in Anspruch genommen?
Die Vorbereitungen haben knapp 4 Monate gedauert. Impfungen müssen rechtzeitig getätigt werden, Versicherungen lassen sich auch kurzfristig organisieren, Flüge sollten alleine aus Kostengründen zeitig gebucht werden, Unterkunft und Transfer wurden zum Glück von der Organisation gestellt, aber auch dies musste natürlich zeitig besprochen werden. Sonst sind Materialienspenden und die Kontaktaufnahme mit Dentalfirmen etwas was Zeit in Anspruch nimmt und natürlich die Organisation des Ablaufs der Famulatur mit den Menschen vor Ort sollte schon mehrere Monate vorher besprochen werden.

3. Wird ein Visum benötigt? Wenn ja, wie teuer?
Ein Visum wird nicht benötigt. Der Reisepass reicht aus. In Peru selbst beantragt man bei der Einreise ein kostenloses Touristenvisum.

4. Probleme mit Spenden und dem Zoll/der Fluggesellschaft? Tipps?
Hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Vielleicht bereist ihr vorher/nacher auch noch andere Länder.
Die Famulanten hatten keine Probleme mit den Spenden bei der Einreise, wurden aber auch nicht vom Zoll kontrolliert. Bei der Fluggesellschaft hatten sich die Famulanten vorher erkundigt und es wurde versichert das der Transport der Materialien im Gepäck kein Problem darstellen würde, auch wenn es auf Bildern und Plakaten im Flughafen teilweise eindeutig anders deklariert war.
In jedem Fall vorher bei der Fluggeselllschaft nachfragen.

5. Welche Sprache(n) sind ein Muss? Gab es Übersetzer vor Ort?
Fließendes Spanisch ist ein absolutes Muss! Als die Famulanten vor Ort waren, war ein anderer deutscher Volontär vor Ort der ihnen für den Monat der Famulatur begleitet hat, aber das wird nicht immer der Fall sein. Zwar werden andere Volontäre da sein, diese werden allerdings für andere Projekt eingeteilt sein und die Bevölkerung spricht kein Englisch.

6. Was waren deine Aufgaben in dem Projekt?

Behandlung (hauptsächlich Füllungen, Prophylaxe und Extraktionen) in einer Zahnarztpraxis mit Ausstattung ähnlich deutscher Verhältnisse aber auch Behandlung in den Bergen ohne Strom und Licht in einem Gartenstuhl. Die Patienten sind alle sehr herzlich und dankbar, haben aber sehr viel Behandlungsbedarf, besonders in den abgelegenen Bergdörfern. Viele der Patienten sind Kinder, die allerdings auch schon sehr kariöse Zähne haben.


7. Wie viel Geld hast Du für welche Dinge ausgegeben (kurze Kostenübersicht)?

Flug: 1000€
Unterkunft: gestellt, Verpflegung: Frühstück und Mittagessen durch die Woche i. d. R. auch gestellt.
Preise generell wesentlich günstiger als in DE, ca. ½ - ¼ des deutschen Preises.

Gesamtkosten dementsprechend bei ca. 1700€, durch Förderung des DAAD/ZAD allerdings niedriger.

8. Generelle Tipps für zukünftige Bewerber?
Frühzeitige Bewerbung bei der Organisation.
Es handelt sich bei dem Projekt um ein Kinderhilfsprojekt, sodass die Behandlungszeiten weitesgehend während der Schulzeiten der Kinder stattfinden, daher sollte ein Spaß am Umgang mit Kindern vorhanden sein.
Eine Stirnlampe kann nie schaden. Ob bei der Behandlung, in Hostels oder beim Wandern.
Ein ISIC (internationaler Studentenausweis) lohnt sich, wenn man z. B. den Machu Picchu besucht.Lernt ein bisschen Spanisch, dann tut ihr euch viel leichter mit allem!
Gerne hätten die Famulanten vorab gewusst, welche Spenden wirklich benötigt werden.
Größere Trips bzw. Touren sind vor Ort bis zu 70% günstiger als bei vorab Buchungen in Deutschland oder online und aufgrund der zahlreichen Anbieter täglich buchbar.
Das Wichtigste ist ein relativ sicheres Spanisch. Wenn man gut spanisch spricht kann ich Jedem eine Famulatur in Camaná, Peru wärmstens empfehlen.

_________________________________________________________________________________________________

Dritte Zusammenfassung

1. In welchem Land hast Du famuliert? Name und Kontaktdaten der Organisation?
Organisation: Peru-Aktion e.V
Homepage: www.peru-aktion.de
Ansprechpartner: Christoph Beckmann
E-Mail: christoph.beckmann87@gmail.com

2. Wie lange haben Deine Vorbereitungen in Anspruch genommen?
Die Famulanten haben sich ungefähr 3 Monate richtig vorbereitet. Sie haben sich gegen Gelbfieber impfen lassen und eine Reiseschutzversicherung über die Apobank abgeschlossen. Flüge,Transfer und Unterkünfte bekommt man relativ kurzfristig. Die meiste Vorbereitungszeit brauchten sie für das Sammeln der Spenden.

3. Wird ein Visum benötigt? Wenn ja, wie teuer?
Ein Visum wird nicht benötigt. Der Reisepass reicht aus. In Peru selbst beantragt man bei der Einreise ein kostenloses Touristenvisum.

4. Probleme mit Spenden und dem Zoll/der Fluggesellschaft? Tipps?
Hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Vielleicht bereist ihr vorher/nacher auch noch andere Länder.
Der offizielle Weg die Spenden anzumelden vorher funktioniert leider nicht. Die Famulanten hatten für alle Fälle ein Bestätigungsschreiben der Organisation auf Spanisch dabei, mussten aber nicht durch den Zoll.
In jedem Fall vorher bei der Fluggeselllschaft nachfragen.

5. Welche Sprache(n) sind ein Muss? Gab es Übersetzer vor Ort?
Spanisch! Die deutschen Freiwilligendienstler konnten aber auch sehr gut aushelfen.

6. Was waren deine Aufgaben in dem Projekt?

Es gibt eine Einheit, die relativ gut funktioniert. Da es keine Möglichkeit zum Röntgen gibt hat man Hauptsächlich die Wahl zwischen Füllungen und Extraktionen

7. Wie viel Geld hast Du für welche Dinge ausgegeben (kurze Kostenübersicht)?

Etwas über 2000 Euro mit einem Monat Reisen noch dazu. Im Projekt selbst wohnt man kostenlos und bekommt 3 Mahlzeiten.

8. Generelle Tipps für zukünftige Bewerber?
Welche Materialien vor Ort wirklich gebraucht werden.


Zum Abschluss…
"Peru und seine unfassbar warmherzigen Menschen sind uns sehr ans Herz gewachsen und wir sind aus dem Land der Alpakas, des Pisco und der Berge mit einem lachenden aber auch einem weinenden Auge zurück nach Deutschland gekehrt."

"Unsere Erwartungen haben sich voll erfüllt und Peru an sich ist auf jeden Fall eine Reise wert und jetzt drei Monate nach unserer Rückkehr fallen uns mindestens fünfzig Gründe mehr ein, nach Peru zu reisen und dort eine Famulatur zu machen."

"Die Famulatur hat sehr viele neue Erfahrungen, Eindrücke und Einblicke gegeben und ich denke immer wieder gerne daran zurück!"

Von: Laura Kümmeth, Bonita Große-Lohmann (Uni Jena)
Organisation: Zahnärzte helfen e.V
Zeitraum: 21.08.19 -03.10.19

Frisch nach dem Examen und kurz vor dem Ernst des Lebens wollten wir eine ganz neue Erfahrung machen. Andere Kommilitonen, die schon Famulaturen im Studium absolvierten, motivierten uns an diesem Ziel festzuhalten.
Für uns stand schnell fest, dass das Land in dem wir arbeiten wollten nicht zu heiß sein darf. Wir lieben beide mäßige Temperaturen. Außerdem reizte es uns neue Kulturen kennen lernen zu dürfen. Daher ließ sich das Zielland schnell festlegen. Es sollte nach Peru gehen.

Der Kontakt mit dem Vorstand des Vereines „Zahnärzte helfen e.V.“ Norbert Reiß war sehr schnell über einen Email-Verkehr geknüpft. Ca. ein Jahr vor Abflug erhielten wir die Zusage. Damit konnte unsere Planung langsam beginnen.
Ungefähr ein halbes Jahr vorher haben wir uns über Flüge informiert. Endziel unserer Flugreise sollte Cusco sein, die Hauptstadt der Inkas. Unsere Flugroute sollte ursprünglich von Frankfurt Main über Madrid und Lima nach Cusco gehen. Diese Stadt liegt etwa 1-1,5 h Fahrtzeit von Urubamba, unserem Wohnort für die nächsten vier Wochen, entfernt. Für den Hin- und Rückflug mussten wir mit ca. 880 Euro rechnen.

Weiterhin informierten wir uns über notwendige Impfungen. Es liegt keine Impfpflicht für Urubamba vor. Der Verein „Zahnärzte helfen e.V.“ empfiehlt Impfungen gegen Tollwut und Typhus. Außerdem rät er eine Impfung gegen Gelbfieber, sofern das eigentliche Einsatzgebiet in den Anden verlassen wird und ein Ausflug in tiefere Lagen geplant ist. Wir haben mit den Impfungen ca. ein halbes Jahr vorher begonnen.

Während des Staatsexamens blieb nicht viel Zeit für die Vorbereitung nach Peru übrig. Aber jedes Treffen mit meiner Kommilitonin lenkte uns ein wenig vom Lernstress ab und wir träumten schon von den ersten Stunden in Peru. Bei diesen Treffen formulierten wir beispielsweise Texte für Spendenanfragen. Da es eine Liste auf der Internetseite von „Zahnärzte helfen e.V.“ gibt, in der Materialen aufgelistet sind, die im Moment benötigt werden, beschränkte sich unsere Spendenanfrage auf Firmen, die diese Produkte auch vermarkten. An dieser Stelle möchten wir uns auch bei Firmen bedanken, die zügig antworteten und auch großzügig Spenden per Post zu uns kommen ließen: Hahnenkratt, Septodont und Alpro-Medical.

Dort angekommen empfiehlt es sich ein Taxi bis nach Urubamba zu nehmen. Dafür bezahlten wir 110 Soles. Das Taxi lieferte uns fast direkt vor die Haustür einer Privatunterkunft ab. Diese hat Herr Dr. Reiß schon im Vorfeld für uns organisiert. Hier werden in der Regel die freiwilligen Zahnärzte untergebracht. Diese Unterkunft ist wirklich sehr schön. Sie ist mit einer riesigen Küche, mit einem Bad und einem tollen Balkon ausgestattet.
Die Vermieterin spricht zwar kein Englisch, ist aber dennoch sehr bemüht die Wünsche der Zahnärzte zu erfüllen. Am Tag unserer Ankunft wurden wir auch schon herzlich von den Zahnärzten in Empfang genommen, die schon vor Ort waren. Diese zeigten uns am ersten Abend die kleine Stadt Urubamba mit dem Hauptplatz und dem großen Markt. Dann hieß es aber ganz schnell, ab ins Bett und Licht aus.

Am nächsten Morgen erhielten wir von Brithz, der Zahnärztin vor Ort, eine kurze Einweisung und dann hieß es schnell ran ans Behandeln. Die Organisation vor Ort heißt „Corazones para Peru“ und arbeitet sehr eng mit dem Verein „Zahnärzte helfen e.V.“ zusammen.
Diese Organisation startet immer wieder Kampagnen unter- schiedlicher Länge an verschiedenen Orten im engeren und weiteren Umkreis von Urubamba. Als wir ankamen, hatte gerade eine Kampagne im Nachbarort Yucay begonnen. Hier konnten wir für die nächsten Wochen selbstständig Füllungen legen, Zahnreinigungen durchführen, Zähne fluoridieren und natürlich auch Zähne ziehen. Endodontische Behandlungen konnten wir leider nicht durchführen, weil kein Röntgengerät zur Verfügung stand.
Trotzdem hatten wir alle Hände voll zu tun und arbeiteten jeden Tag von 8:15 Uhr bis etwa 14 Uhr (oder länger) am Stück. Pause gab es erst nach der Arbeit. So konnten wir im Schnitt zu zweit etwa 30-40 Patienten am Tag behandeln.

Der Zustand der Zähne ist katastrophal. Das hohe Zuckerangebot und die zu geringe Aufklärung führen vor allem im Milchgebiss zu extraktionswürdigen Zähnen. Aber auch die Zähne der älteren Generationen sind von Karies betroffen, sodass sich das Patientenspektrum von Kleinkind bis Senior erstreckte.

Während des Arbeitstages wurden wir meistens von einem der Freiwilligen des Ver- eines „Corazones para Peru“ unterstützt. Sie halfen uns beim Reinigen der Instrumente, aber insbesondere unterstützten sie uns beim Kommunizieren bzw. beim Übersetzen der Patientenantworten und -fragen. Die Freiwilligen arbeiten als FSJ´ler ein ganzes Jahr im Projekt „Corazones para Peru“ und können meistens gut Spanisch sprechen. Das heißt, ihr müsst kein Spanisch sprechen, aber es hilft euch unglaublich weiter, wenn ihr es trotzdem könnt.

Zweimal in der Woche dürfen zwei Zahnärzte Brithz nach Huilloc begleiten. Das sehr traditionell geprägte Bergdorf liegt etwa eine halbe Stunde Autofahrt von Ollantaytambo, der nächsten größeren Stadt, mitten in den Anden. Hier gibt es eine Gesundheitsstation mit einem eigenen Behandlungsstuhl. Die Ausstattung ist etwas moderner und auch Wurzelkanalbehandlungen sind hier theoretisch möglich.
Insgesamt geht es in dem kleinen Dorf etwas ruhiger zu, weil das Patientenaufkommen geringer ist und die Patienten in der Regel durch die Gesundheitsstation eine gute Grundversorgung genießen. Des Öfteren werden daher auch Patienten aus Urubamba mit nach Huilloc genommen, um diese dort zu behandeln.

Während unserer Famulatur gab es auch eine Ein-Tages-Kampagne in dem kleinen Dorf Accomayo, etwa drei Autostunden von Urubamba entfernt. Diese Kampagne wurde vom peruanischen Militär organisiert. Ganz herzlich wurden wir von diesem empfangen und erhielten neben dem typischen Frühstück auch ein leckeres Mittagessen.

An diesem Tag waren wir mit fünf Zahnärzten (wir Zwei, zwei weitere Zahn-ärzte aus Deutschland und Brithz) und zwei Freiwilligen vor Ort und hatten alle Hän-de voll zu tun. Uns wurde von dem Patienten berichtet, dass keine zahnärztliche Versorgung im Umkreis stattfände. Daher tat es uns sehr leid, dass wir auf Grund des hohen Patientenaufkommens nur einen Zahn pro Patient behandeln konnten.
Wenn fünf Zahnärzte parallel behandelten und nur ein Behandlungsstuhl zur Verfügung stand, kann man sich vorstellen, dass ein Großteil der Behandlungen auf Plastikstühlen erfolgen musste und man auf dem eigentlichen Behandlungsstuhl nur bohren konnte.

In unserer letzten Woche starteten wir noch eine neue Kampagne in Palccaraqui, einem kleinen Dorf in der Nähe von Urubamba. Hier arbeiteten wir ebenfalls von 8:15 Uhr bis 14:00 Uhr. Auch hier standen Füllungen und Extraktionen im Vordergrund.

Insgesamt hat uns diese Famulatur sehr viel Spaß gemacht. Wir haben sehr viel gelernt, sowohl fachlich als auch menschlich. Wir hatten die Famulatur nach unserem Studium durchgeführt und würden das auch jede Zeit wieder so machen. Der Grund dafür liegt in dem selbständigen Behandeln. Inwiefern man als Student selbstständig behandeln darf, solltet ihr ggf. vorher abklären.

Neben dem ganzen Arbeiten haben wir uns natürlich auch die Umgebung näher an-geschaut.
Es gibt in der Nähe einige Ruinen, die ihr locker am Nachmittag besuchen könnt. Dazu gehört z.b Morray, Pisac und Ollantaytambo. Außerdem sind beispiels-weise auch die Salsineras ganz nah.

Aber es bieten sich auch eine Vielzahl von Wanderung an und sind eine prima Gelegenheit die Landschaft außerhalb des Tourismus näher kennen zu lernen. Zum Beispiel kann man von Tauca nach Lamay wunderbar einsam wandern oder man läuft in vielen Stunden zum nächsten Gletscher, dem Chicón, und wieder zurück. Und natürlich durfte auf unserer Reise Machu Picchu auch nicht fehlen.

Habt ihr Lust, dann zögert nicht lange und schreibt eine E-Mail an Dr. Reiß von

„Zahnärzte helfen e.V.“.

Zurück