Philippinen - 2024

Jahr:
2024
Land:
Philippinen
Universität:
Halle (Saale)

Das Wichtigste auf einen Blick - Infos zu Philippinen

Erste Zusammenfassung

1. In welchem Land hast Du famuliert? Name und Kontaktdaten der Organisation?

Ort: Philippinen, Insel Siquijor
Organisation und Kontakt:
"German Dental Care Siquijor"
Herr Wulf Feinhals
W.feinhals@web.de

2. Wie lange haben Deine Vorbereitungen in Anspruch genommen?
Für die Vorbereitungen wurden ca. 10 Monate benötigt. Eine frühe Flugbuchung ist in der Regel für die Kosten von Vorteil. Zudem müssen Impfungen beachtet werden.

3. Wird ein Visum benötigt? Wenn ja, wie teuer?
Ja, ein Visum ist auf den Philippinen notwendig, wenn man länger als 30 Tage bleiben möchte. 59 TageTouristenvisum für 27€ + 3,95€ Porto zur Rücksendung.

4. Probleme mit Spenden und dem Zoll/der Fluggesellschaft? Tipps?
Hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Vielleicht bereist ihr vorher/nacher auch noch andere Länder.
Die Famulanten hatten leider relativ wenig Spenden und diese in den eigenen Koffer transportiert. Es gab keine Probleme bei der Einfuhr.In jedem Fall vorher bei der Fluggeselllschaft nachfragen.

5. Welche Sprache(n) sind ein Muss? Gab es Übersetzer vor Ort?
Auf den Philippinen kommt man mit Englisch bereits sehr weit. Die Famulanten haben vornehmlich Jugendliche behandelt, die ihr Schulenglisch genutzt haben, um sich zu verstehen zu geben. Es gibt auf den Philippinen sehr viele unterschiedliche Sprachen, sodass Englisch eine der Amtssprachen ist. Werden kleinere Kinder behandelt, so gibt es in der Regel eine Helferin, die die Sprache der Kinder spricht.

6. Was waren deine Aufgaben in dem Projekt?
Die Famulanten haben in dem Projekt geholfen Zahnpasta und Zahnbürsten in vielen kleinen Bergschulen zu verteilen. Weiter haben sie Schulklassen untersucht und diese dann in der kleinen Zahnklinik behandelt. Es handelte sich um Füllungs- und Extraktionstherapien bei Schülern.

7. Wie viel Geld hast Du für welche Dinge ausgegeben (kurze Kostenübersicht)?
Internationale Flüge (Frankfurt-Hongkong-Cebu): ca. 860€
Inlandsflüge (Cebu-Dumaguete): ca. 85€
Flughafengebühren bei Rückflug: ca. 18€
Reiserücktrittsversicherung: ca. 37€
Fähre (Dumaguete-Siquijor): ca. 10€
Reisepass: ca. 60€
Visum: ca. 30€
Impfungen (je nach Versicherung): ca. 420€
ZAD-Kosten: 10€ (plus 50€ Pfand)
Mückenschutz (Netz und Antibrumm): ca. 40€
SIM-Karte-Philippinen: ca. 20€ für 4 Wochen
Unterkunft: ein kleiner Raum mit Bad wird in der Klinik gestellt; möchte man komfortabler wohnen sind die Preise natürlich sehr unterschiedlich ab 10€/Nacht
Verpflegung: sehr unterschiedlich; in der Schulkantine ist das Essen für sehr kleines Geld zu bekommen; in Touristenresorts ungefähr 10€ pro Mahlzeit
Fahrtkosten vor Ort: die Unterkunft der Famulanten lag ca. 7 KM von der Klinik entfernt, und man kann, wenn man nicht anspruchsvoll ist und Wartezeiten einplant, für 1-2€ am Tag hin- und herkommen.

8. Generelle Tipps für zukünftige Bewerber?
Generell ist eine frühzeitige Planung ratsam, sodass man einen günstigen Flug bekommt und Zeit für die notwendigen Impfungen hat.
An der Verpflegung sollte nicht gespart werden. Das Essen in den Resorts ist den Famulanten gut bekommen und auch abgekochtes Leitungswasser war in Ordnung. Aber Achtung, dieses ist sehr kalkhaltig.
Man muss sich dem Land anpassen: Anfangs hatten die Famulanten relativ schlechtes Wetter, sodass es zu Schulausfällen und damit auch zu Behandlungsausfällen kam – das ist natürlich schade, wenn man viel mehr machen möchte, als möglich ist.

Zum Abschluss…
"Insgesamt möchten wir jedem eine Famulatur ans Herz legen, der Fernweh und Lust auf einen Kulturschock hat. Für uns wird es sicherlich nicht der letzte Auslandseinsatz gewesen sein…"
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Zweite Zusammenfassung

1. In welchem Land hast Du famuliert? Name und Kontaktdaten der Organisation?
Ort: Philippinen, Bugko Northern Samar
Organisation und Kontakt:
Mabuhay -St.Francis of Assisi Primary Health Care Program,
Ansprechpartnerin:
Sr. Sabine Korth (Sabine-korth@web.de) oder Dr. Linder (doclindner@yahoo.de)
www.mabuhay-stfrancis-healthcare.com

2. Wie lange haben Deine Vorbereitungen in Anspruch genommen?
Ein Jahr bevor die Famulanten eine Auslandsfamulatur machen wollten, hatten sie angefangen sich zu informieren und etwa ein halbes Jahr vor Beginn den Platz in Bugko bekommen. Dies war ausreichend Zeit Spenden zu organisieren, Flüge zu buchen etc. Die Unterkunft wurde von der Mabuhay Klinik zur Verfügung gestellt.

3. Wird ein Visum benötigt? Wenn ja, wie teuer?
30 Tage kann man mit einem deutschen Reisepass ohne Visum auf die Philippinen reisen. Da dies für die Famulatur zu kurz war, haben die Famulanten ein Visum für 59 Tage im Voraus beantragt. Das Visum kostet in zwischen 30€ - 60€.

4. Probleme mit Spenden und dem Zoll/der Fluggesellschaft? Tipps?
Hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Vielleicht bereist ihr vorher/nacher auch noch andere Länder.
Der Verein Mabuhay – Hilfe zum Leben e.V. mit Sitz in Bonn bietet die Möglichkeit die gesammelten Spenden per Container auf die Philippinen zu verschiffen. Man muss seine Spenden lediglich an die Adresse in Bonn schicken. Die Famulanten hatten allerdings auch viele Materialien mit dem eigenen Gepäck mitgebracht.
In jedem Fall vorher bei der Fluggeselllschaft nachfragen.

5. Welche Sprache(n) sind ein Muss? Gab es Übersetzer vor Ort?
Englisch ist ein Muss um sich mit den Mitarbeitern zu verständigen. Die beiden Helferinnen der Zahnstation übersetzen im Umgang mit den Patienten dann gerne auf Wharay-Wharay was eine Kommunikation auch mit Patienten, die kein Englisch sprechen möglich macht.

6. Was waren deine Aufgaben in dem Projekt?

Die Zahnstation der Klinik verfügt über zwei Behandlungseinheiten in denen die Famulanten sehr selbstständig Patienten behandeln konnten. Sehr gut betreut wurden sie dabei von Dr. Georg Lindner, einem sehr erfahrenen Zahnarzt, der ihnen mit Rat und Tat zur Seite stand. Das Behandlungspektrum bewegte sich vor allem in der konservierenden und chirurgischen Zahnmedizin.

7. Wie viel Geld hast Du für welche Dinge ausgegeben (kurze Kostenübersicht)?

Flüge: 800€
Unterkunft und Verpflegung: 10€ am Tag (insgesamt 300€)

8. Generelle Tipps für zukünftige Bewerber?

Das abgeschlossene 8. Semester ist Voraussetzung für die Famulatur in der Mabuhay Klinik. Eine gewisse Eigeninitiative und Selbständigkeit wird auch gerne gesehen und man sollte bereit sein auch bei anderen nicht medizinischen Projekten der Klinik zu helfen.
Die Organisation durch Sr. Sabine und Sr. Veronica ist außergewöhnlich gut und bei der Verpflegung und Unterbringung wird man toll versorgt. Insgesamt herrscht eine super Stimmung und ich habe sehr viel lernen können. Ich kann eine Famulatur in der Mabuhay St. Francis of Assisi Klinik nur empfehlen.

Zum Abschluss…
"Insgesamt möchten wir jedem eine Famulatur ans Herz legen, der Fernweh und Lust auf einen Kulturschock hat. Für uns wird es sicherlich nicht der letzte Auslandseinsatz gewesen sein…"
"Ich kann eine Famulatur in der Mabuhay Klinik nur von ganzem Herzen empfehlen und hoffe sehr nach meinem Staatsexamen selbst nochmal dort zu behandeln."

Von: Hannah Joachim
Organisation: Mabuhay-St.Francis of Assisi Primary Health Care Program, Inc.
Zeitraum: 18.02.2024 -17.03.2024

Famulatur in der Mabuhay St. Francis Assisi Clinic in Bugko, Nothern Samar, Philippinen

Besonders angesprochen hat uns das Projekt, weil die Klinik in Bugko ganzheitlich Medizin und Hilfe anbietet. Empfangen wurden wir am ersten Tag von Sister Sabine und Sister Veronica, die die Klinik ins Leben gerufen haben. Diese bietet sowohl einen allgemeinmedizinischen Teil (Untersuchungsraum, OP, Labor, Apotheke, Röntgen...), ein Programm für Senioren, einen Spiel- und Basketballplatz zur Beschäftigung für Kinder und Jugendliche, einen Kräutergarten, als auch 2 zahnmedizinische Behandlungseinheiten. Die Klinik ist katholisch geprägt, weshalb Tischgebete zur Tagesordnung gehören und man sich auch sonst an kirchlichen Aktivitäten, wie zum Bespiel dem Sonntagsgottesdienst in der örtlichen Kirche beteiligen kann.


Die Zusage für die Famulatur an dieser Klinik bekamen 3 von 4 Famulantinnen bereits 1 Jahr vorher und konnten dementsprechend frühzeitig mit der Reiseplanung beginnen.
Die Vorbereitungen beinhalteten Spenden sammeln, Flüge buchen (ca. 3-4 Monate im Voraus), Impfstatus abklären sowie Informationen über Land und Leute sammeln.
Eine Famulantin von uns bekam aufgrund einer Absage erst 2 Monate vor Beginn der Famulatur die Zusage, was aber auch kein Problem bezüglich der Planungen darstellte. Bei der Reisevorbereitung war Dr. Georg Lindner eine sehr große Hilfe, da er immer zu erreichen war und auch ein sehr strukturiertes Dokument mit vielen Informationen zur Verfügung
gestellt hat. Für die Einreise reicht das kostenlose Visa on arrival, welches man am Flughafen bekommt und 30 Tage gültig ist.
Wenn man vorhat, die Philippinen über den Zeitraum der Famulatur hinaus zu erkunden, kann man eine Verlängerung auf 59 Tage (ca. 50€) beantragen, wofür man nach Calbayog in das Immigration Field Office fahren muss. Im Vornherein überweist man der Klinik 15€ pro Tag (ca. 390€ insgesamt), so dass man auf dem Klinikgelände wohnen und essen kann.
Untergebracht ist man in sehr gut ausgestatteten und großzügig geschnittenen Appartements mit Gemeinschaftsraum, Klimaanlage,
Balkon und Blick in die Palmen. Um das Frühstück haben wir uns selbst gekümmert und uns dafür in Catarman mit Haferflocken, frischem Obst und Toast eingedeckt.
Mittags und Abends wird hier von Elsa gekocht, die uns immer mit leckeren Reisgerichten, Omelette, Gemüse und Obst versorgt hat. Anreisetag ist immer ein Sonntag, sodass man genug Zeit hat, um alles zu erkunden und sich kennenzulernen. Schnell stellte sich Routine und Alltag ein, behandelt wird in der Regel von Montag bis Freitag von 8-16 Uhr, Mittwochs nur bis 12 Uhr. Wir haben komplett eigenständig in Zweier-Teams behandelt, uns mit Assistenz und Behandeln abgewechselt und uns gegenseitig zum
Beispiel bei komplizierten Wurzelresten unter die Arme gegriffen. Das Patientenaufkommen gestaltete sich als sehr unterschiedlich, sodass wir auch manchmal mit einem frühen Feierabend belohnt wurden. Das Behandlungsspektrum erstreckt sich von Extraktionen über Füllungen bis hin zu Wurzelkanal- und Parodontitis-Behandlungen.
Allerdings müssen die Patient*innen für die Behandlungen einengewissen Betrag zahlen, welcher aber sehr viel niedriger ist, als in den umliegenden Kliniken. Trotzdem ist es so, dass Extraktionen am wenigsten kosten, Wurzelkanalbehandlungen am meisten, weshalb sich viele Leute oftmals für eine Extraktion eines durchaus erhaltungswürdigen Zahnes entschieden haben. Aufgrund der Armut mussten wir Patient*innen mit bestehendem Behandlungsbedarf oft nach Hause schicken, weil sie sich eine
nachfolgende Behandlung nicht leisten konnten. Auch mit Stromausfall, nicht vorhandenen Materialien (v.a. in Bezug auf Endo) und Kommunikationsproblemen wurden wir ab und an konfrontiert. Im Allgemeinen kann man aber sagen, dass wir von Maria und Bigit (Zahnarzthelferinnen), Dr. Georg Lindner und weiteren Mitarbeiter*innen vor Ort unterstützt wurden, damit wir uns hauptsächlich auf die zahnärztlichen Tätigkeiten konzentrieren konnten. Unsere Patient*innen, ob jung oder alt, waren immer sehr dankbar und freundlich, dass Ihnen geholfen werden konnte, wodurch das Behandeln sehr viel Spaß gemacht hat. Nach der Behandlung haben wir im klinikeigenen Pool entspannen
können, Strandspaziergänge gemacht, UNO Runden gespielt oder gelesen. Wenn früher Feierabend gemacht werden konnte, sind wir auch mal in
die größere Stadt (Catarman) gefahren, wo es einen größeren Supermarkt und Markt gibt.
Auch am White Beach, Clear Water oder Miko Miko Beach, konnte man die Nachmittage sehr gut ausklingen lassen. An den Wochenenden haben wir gerne Ausflüge nach Laoang, Biri & San Antonio gemacht, was wir auch wirklich sehr empfehlen können. Die Philippinen bieten wunderschöne Natur, sehr freundliche, offenherzige, immer hilfsbereite Menschen und eine spannende Kultur. Über eine Famulatur lernt man die Menschen und deren Kultur im wahrsten Sinne des Wortes hautnah kennen, was wirklich eine tolle Art
ist, um ein Land und deren Bewohner zu ,erkunden’. Auch wenn Samar keine typische Touristeninsel ist, bietet die Insel wunderschöne Strände, die man dann auch für sich alleine hat bzw mit den Einheimischen teilt, die vor allem am Wochenende Ausflüge an den Strand machen, um dort mit Karaoke und Essen Geburtstage oder
ähnliches zu feiern. Wir können eine Famulatur in der Mabuhay St. Francis of Assisi Klinik auf Samar wirklich sehr empfehlen und können uns sehr gut vorstellen, nach
dem Examen nochmal wieder zu kommen. Ein herzliches Dankeschön geht an alle Mitwirkenden des Projektes, vor allem an Dr. Georg Lindner, seine Frau Evelyn, Sister Sabine und Sister Veronika.
Zudem sprechen wir ein großes Dankeschön an unsere Sponsoren
Meisinger, Dentalbauer und Dürrdental aus.

 

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